Sonntag, 24. Juli 2016

Rezension: In die Wildnis: Allein nach Alaska - Jon Krakauer























  • Originaltitel: Into the Wild 
  • Deutscher Buchtitel: In die Wildnis: Allein nach Alaska 
  • Autor: Jon Krakauer 
  • Verlag: Piper Taschenbuch
  • Preis: 9,99 Euro
  • Seitenanzahl: 304 Seiten 
  • Erscheinungsdatum: Oktober 2007

Klappentext

Im August 1992 wurde die Leiche von Chris McCandless im Eis von Alaska gefunden. Wer war dieser junge Mann, und was hatte ihn in die gottverlassene Wildnis getrieben? Jon Krakauer hat sein Leben erforscht, seine Reise in den Tod rekonstruiert und ein traurig-schönes Buch geschrieben über die Sehnsucht, die diesen Mann veranlasste, sämtliche Besitztümer und Errungenschaften der Zivilisation hinter sich zu lassen, um tief in die wilde und einsame Schönheit der Natur einzutauchen. 

Meine Meinung

Vor etwas längerer Zeit bin ich auf den Film "Into the Wild" gestoßen, welcher mich gleich von Anfang an in seinen Bann gezogen hat. Grund dafür war der Protagonist Christopher McCandless, welcher mich mit seinen Weltansichten und seiner hingebungsvollen Liebe zur Natur gleich fasziniert hat. Auf der einen Seite kann ich mich sehr gut in diesen Charakter hineinversetzen. Sein Wunsch, einfach frei zu sein, ist mir vertraut und ich kann es verstehen, dass  er sich nicht den "normalen" Menschen mit ihrer Gier nach Geld anpassen möchte. Andererseits ist er mir auch schleierhaft und ich kann beispielsweise nicht verstehen, wie man einfach ohne eine Nachricht an seine Eltern (oder wenigstens an seine Schwester, die er offensichtlich mochte) verschwinden kann. Das ist nicht richtig, auch wenn er seine Eltern nicht liebte. Ich war also gleich fasziniert von diesem Charakter und wollte mehr über ihn herausfinden. Deshalb habe ich dann auch das Buch zum Film, in dem Jon Krakauer die Ergebnisse langer Recherchen über Christopher McCandless preisgibt, zur Hand genommen. Um ihn besser verstehen zu können, hat Jon Krakauer die Schicksale anderer Personen zum Vergleich genommen, die ähnliche Ansichten und Ziele wie Christopher hatten und sich über ihn äußerten. Zu Beginn hatte ich die Befürchtung, das mich die Geschichten der anderen Personen langweilen würden, da ich ja eigentlich nur etwas über Christopher McCandless herausfinden wollte, aber mit der Zeit ist mir klar geworden, dass mir diese Geschichten helfen, ihn und seine Hintergründe besser zu verstehen. Da gibt es die, die ihn für schwachsinnig und dumm halten und dann die anderen, die ihn für seine Taten bewundern. Jeder bildet sich seine eigene Meinung über Christopher.  Ich bewege mich auf jeden Fall auf der Seite der Menschen, die ihn bewundern, auch wenn mir die Hintergründe einige seiner Taten und Handlungen schleierhaft bleiben. Aber um seine Gedankengänge wirklich nachvollziehen zu können, müsste man wohl ein persönliches Interview mit ihm führen, was nun leider nicht mehr möglich ist. Christopher McCandless war ein Individuum, dass sich von der Gesellschaft abspalten wollte, um ein Leben frei von Zwängen und Geld zu führen. Er eiferte diesem Wunsch bis in den Tod nach und opferte dafür alles, was er besaß. Man kann ja von ihm halten was man will, aber seinem Traum hat er sein Leben geopfert, was nicht viele von sich behaupten können. Jon Krakauer hat versucht, dem Leser Christophers Beweggründe und Ziele deutlich aufzuzeigen und das hat er meiner Meinung nach auch gut gemeistert. Man merkt deutlich seine Begeisterung für diesen Mann und sein Leben. Ich selbst wäre sicherlich auch gerne auf Spurensuche von Christopher gegangen, um dann auch all die Personen kennenlernen zu können, deren Leben Christopher in irgendeiner Weise zum Positiven verändert hat. Ich könnte mich jedenfalls ewig mit dem Rätsel um Christopher McCandless befassen und denke, dass so ziemlich jeder, egal ob nun für oder gegen ihn, etwas von sich selbst in ihm finden wird. 


Fazit

Jon Krakauer hat meiner Meinung nach ein sehr gutes Buch geschrieben, welches die Ziele und Hintergründe von Christopher McCandless anschaulich aufzeigt. Mit vielen Beispielen und Interviews geht er in die Tiefen des Charakters und löst auch gegen Ende auf, was genau ihn an Christopher so fasziniert und welche Leidenschaft sie beide teilen. Da ich finde, dass man ein "Informationsbuch" nicht hätte besser gestalten können, wird dieses Buch von mir mit einer 1 bewertet. 


Musik zum Buch